Wie funktioniert das "Tuning" der Füße?

Für die optimale, individuelle Sportversorgung stehen im Sanitätshaus Kienzle in Bad Berleburg mehrere diagnostische Hilfsmittel zur Verfügung. Statisch kann der Fuß gescannt und die Ergebnisse innerhalb kürzester Zeit auf dem PC ausgewertet werden. In der Dynamik sind elektronische Druckmessungen auf dem Laufband möglich, die die Bewegungsmuster aufzeichnen. "Per Videoanalyse erkennen wir selbst minimal sichtbare Bewegungsmuster, die auf dem Laufband in der Bewegung kaum wahrgenommen werden könnten", sagt der Sportorthopädietechniker Marcel Kruse. Eine exakte Analyse ist jedoch notwendig, denn: Nur mit Hilfe sämtlicher Daten, den visuellen Bildern sowie Grafiken und dem ausführlichen Auswertungsgespräch kann für die Bedürfnisse des einzelnen die bestmögliche Lösung gefunden werden. Auch die "Folienlagentechnik" kommt bei der Analyse zum Einsatz. "Sie gibt uns Aufschluss über die so genannten Torsionskräfte, die beim Laufen entstehen. Auf Grundlage der Daten können wir die Torsionskräfte entschärfen und somit eine echte Entlastung für sämtliche Gelenkketten erzielen", erklärt Hubert Kienzle das Verfahren.

Die verschiedenen Daten, resultierend aus den unterschiedlichen Messungen, liefern die notwendigen Parameter für das passende Fußbett. Per CAD-Fräse wird es gefertigt und anschließend in den Sportschuh integriert. Etwa zwei bis vier Stunden müssen für die Analyse und individuelle Fertigung einkalkuliert werden. Zum Wohle der eigenen Gesundheit sollte es einem das aber auch wert sein, meint Marcel Kruse: "Mit Hilfe eines zusätzlichen Sportschuhtunings (Zurichtung) können wir noch intensiver auf die Muskelaktivität Einfluss nehmen. Wir vermeiden auf der einen Seite dauerhafte Fehlbelastungen und Fehlstellungen, auf der anderen Seite erweist sich die Sport-Einlage als echtes Trainingsgerät zur Leistungsoptimierung."

Namhafte Sportler aus der Region, darunter auch der heimische Biathlet Christoph Knie, fühlen sich schon seit Jahren durch die individuellen Fußbettungen erfolgreich versorgt. "Christoph Knie beispielsweise läuft im Sommer mit so genannten sensomotorischen Fußbettungen", sagt Hubert Kienzle. "Diese sind angezeigt, wenn die Muskelaktivität des gesamten Körpers über den Fuß gefördert werden soll. Die sensomotorische Einlage kann die Funktion der muskulären Zusammenarbeit optimieren." Es handelt sich dabei um eine Aktiv-Einlage, die in jedem Alter Verwendung findet und bereits nach kurzer Tragezeit eine spürbar positive Wirkung entfaltet. "Ziel ist es, mit der sensomotorischen Einlage zum richtigen Zeitpunkt die richtige Muskelgruppe mit adäquater Intensität zum Einsatz zu bringen", ergänzt der Orthopädietechniker.